Auch wenn viele meinen, dass Studentenblumen, Erdbeeren und Salat ganz oben auf der Speisekarte der Schnecken stehen, muss ich dem widersprechen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die junge Sonnenblume die heimliche Lieblingsspeise dieser gefräßigen Schleimer ist. Nämlich nicht nur die der unappetitlichen Nacktschnecke, sondern auch der sympathischen (und geschützten) Weinbergschnecke und der nützlichen Tigerschnecke. Das macht die Schneckenbekämpfung so schwierig - die chemische Giftkeule würde ja alle treffen und kommt somit nicht in Frage. Was also tun?
Die Schnecken sind wieder los und es ist Zeit, den Kampf aufzunehmen. Besonders die prächtige Riesensonnenblume oder die abendrote Sonnenblume haben ein Recht auf ein Erwachsenenleben. Die Sicherheitsmaßnahmen der letzten Jahre - Kaffeesatz, Eierschalen, Schafwolle - waren mehr oder weniger erfolgreich. Besonders die jungen Keimlinge der Sonnenblume werden wie nichts verputzt, wobei sie im Laufe ihres Wachstums für die Schleimer immer unattraktiver werden. Doch solange die Teenagerzeit der Sonnenblume nicht überstanden ist, muss sie vor dem Fressfeind geschützt werden.
Dieses Jahr verwende ich als Abwehrmittel ein selbstklebendes Kupferband (im Gartenmarkt erhältlich). Dafür habe ich eine Wasserflasche aus dem Plastikmüll entsprechend zurechtgeschnitten und ein Kupferband rund um die Flasche geklebt. Dann wird die Flasche wie ein Stiefel über den frisch ausgepflanzten Keimling gestülpt. Der Verpackungsbeschreibung zufolge lösen Kupfer-Ionen bei der Schnecke ein unangenehmes Gefühl beim Darüberkriechen aus. Sie dreht ab und sucht sich einen anderen Weg. Zusätzlich sammle ich die vielen Generationen an Nacktschnecken, die sich im Garten tümmeln, regelmäßig ab. Ist die Sonnenblume groß genug, dürfte sie dann auf Grund ihrer rau behaarten Laubblätter kein wirklicher Anreiz mehr für den Fressfeind sein.
Eine unserer Sonnenblumen im Sommer 2022. Auch größere Sonnenblumen mit schon kräftigem Stiel werden nicht verschont.
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