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Aussaat einer tierfreundlichen Blumenwiese

Das Anlegen einer Blumenwiese mit einer Samenmischung ist wahrscheinlich eine der spannendsten Tätigkeiten im Garten. Schon im vorhinein muss an vieles gedacht werden: Möchten die Blumen einen Standort in voller Sonne oder darf es auch ein bisschen schattig sein? Welche Bodenqualität benötigen die gewählten Blumen? Wie verhindere ich, dass Unkraut und Gräser dominieren?

 

Das Aussehen einer Blumenwiese kann sich zudem im Laufe des Sommers oder der weiteren Jahre ändern - abhängig von Keimdauer, Wetterbedingungen oder Blühzeitpunkte. Doch egal wie sich die Blumenwiese entwickelt, sie ist für die Natur von großem Nutzen. Jedes noch so kleine Plätzchen im Balkonkistl, auf der Terrasse, am Dach, im Vorgarten oder auf brachliegenden Flächen neben der Straße kann zur vielfältigen Insektenoase und Futterquelle für verschiedenste Tiere werden. Zudem macht eine Blumenwiese weniger Arbeit als ein gepflegter Rasen - sofern sie richtig angelegt wurde. Hier präsentieren wir Tipps und Tricks für das zukünftige Blütenmeer.

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Wildblumenwiese und Gartenblumenwiese

 

Typische Wildblumenwiesen bestehen nicht nur aus Blühpflanzen und Wildkräutern, sondern auch aus Gräsern und Leguminosen, wie etwa Rot- und Weißklee. Viele Blumen sind mehrjährig und blühen erst im Folgejahr der Aussaat. Eine gute Durchmischung bietet Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und deren Raupen sowie vielen weiteren Tieren Futter und Lebensraum. Eine Gartenblumenwiese hingegen besteht hauptsächlich aus einjährigen Blühpflanzen, wie etwa Sonnenblumen, Ringelblumen oder Malven. Diese Blumen erfreuen uns sehr schnell mit ihrer Blütenpracht und stellen für nützlichen Insekten ebenfalls eine Futterquelle dar. Wildblumenwiesen eignen sich zum Verwildern, Gartenblumenwiesen müssen jedes Jahr aufs Neue angelegt werden.
Alle Blumensamenmischungen in unserem Sortiment enthalten keine Gräser und Leguminosen, da diese im Wachstum dominanter sind als Blühpflanzen und sich bereits sehr oft schon auf der Aussaatfläche befinden. In der Keimphase der Blumen müssen sie "in Schach gehalten" werden, um das Heranwachsen der Blumenwiese nicht zu unterdrücken.

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Standort analysieren


Bei unseren Blumensamenmischungen geben wir immer die erforderlichen Bodenverhältnisse für die jeweiligen Sorten an. Es ist wichtig, sich daran zu halten, da ansonsten die Keimung nicht den gewünschten Erfolg bringen würde. Viele Blumen kommen etwa mit überdüngten Flächen oder nährstoffreicher Gartenerde nicht zurecht. Die meisten Blumen lieben die Sonne, einige jedoch bevorzugen halbschattige Standorte. Der Boden im Garten kann auch mit Hilfe von Zeigerpflanzen analysiert werden. So wächst etwa die Brennnessel bevorzugt auf nährstoffreichen, humosen Böden, Löwenzahn auf gedüngten Flächen, der Rittersporn auf steinigen, mageren Böden.

Für Blumenwiesen ist es zumeist von Vorteil, wenn die Fläche in den vergangenen Jahren nicht gedüngt wurde. Ansonsten könnten Gräser und Unkräuter dominieren.

Handelt es sich um eine gedüngte oder verdichtete Fläche, kann sie abgemagert bzw. durchlässiger gemacht werden: Einfach reichlich Rasen- oder Quarzsand in die oberen 10 Zentimeter des Bodens einarbeiten.

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Zeitpunkt der Aussaat

 

Der ideale Zeitpunkt für die meisten Blumenarten liegt zwischen April und Mai. Mehrjährige Blumen benötigen im Aussaatjahr länger zum Keimen und Wachsen, dafür blühen sie im Folgejahr umso reichlicher. Bei diesen Blumen kann die Aussaat auch noch im Juli/August erfolgen.

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Jetzt geht's los: Schritt für Schritt erklärt

 

1) Gräser und Unkräuter entfernen

Damit die Blumenwiese Platz bekommt, müssen Gräser und Unkräuter entfernt werden. Selbstverständlich haben auch diese Pflanzen wichtige Funktionen im Ökosystem, zumeist sind sie aber im Wachstum stärker und verbreiten sich ungehemmt. Unsere Blumen würden sie verdrängen. Bei einem Rasen muss die Grasnarbe mit ihren Wurzeln entfernt werden.

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2) Boden lockern

Um den Boden auf die Aussaat von neuen Samen vorzubereiten, werden Wurzelunkräuter entfernt und die Erde mit einer Gartenhacke oder -fräse gelockert. Auch Moos muss entfernt werden.

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3) Drei Wochen warten

In dieser Zeit kann die Fläche auch gewässert werden - so kommen übrig gebliebene Gräser und Unkräuter wieder an die Oberfläche, wo sie neuerlich entfernt werden.

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4) Saatgut aussäen

Samen dürfen nicht zu dicht gesät werden, jedem Samenkörnchen - ist es noch so klein - sollte ein entsprechender Platz (ca. 20 x 20 cm) eingeräumt werden. Damit die Aussaat leichter fällt, kann das Saatgut im Verhältnis 1:3 mit Sand, Spänmen oder Vermiculit vermischt werden. Die Mischung dann schachbrettartig auf die vorbereitete Fläche aussäen. Für größere Flächen empfiehlt sich ein Streuwagen.

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5) Saatgut einarbeiten und festdrücken

Sind die Samen ausgesät, werden Sie je nach Blumenart (Angabe auf der Verpackung beachten) leicht in den Boden eingearbeitet (ca. 1 - 2 cm mit Erde bedecken) und dann mit einer Walze oder Brett festgedrückt. Lichtkeimende Blumensamen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.

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6) Wässern, gießen, regnen

Die kommenden vier Wochen darf die Erde nicht austrocknen. Regnet es nicht, muss täglich gegossen bzw. gesprengt werden. Je nach Wetterverhältnisse wird auch nach der Keimphase weiter gewässert. Eine Schicht Heu kann bei zu starker Sonne aber auch bei zu starkem Regen schützen. Unkraut darf jetzt nicht mehr ausgerissen werden, da dabei die Keimlinge der Blühpflanzen verletzt werden könnten. Sofern die Pflanze als Unkraut identifiziert werden kann, wird sie einfach abgeschnitten.
 

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Wildblumenwiese pflegen

 

Die Wildblumenwiese darf auf keinen Fall gedüngt werden. Bei zuviel Unkraut sollte sie ca. 1 - 3 mal pro Jahr ca. 5 cm über dem Boden gemäht werden. Das Mahdgut darf bis zu 3 Tage liegen gelassen werden, sollte aber dann abetragen werden, damit der Boden nicht zu nährstoffreich wird.

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Gartenblumenwiese pflegen

 

Verblühtes wird regelmäßig entfernt, damit sich neue Blüten bilden können. Wird die Blumenwiese im Topf oder Balkonkistl gehalten, darf regelmäßig organisch gedüngt werden. Im Folgejahr können die Samen der abgeblühten Blütenstände neu ausgebracht oder eine neue Blumenwiese angelegt werden.

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